Die Hessische 2017
3 starke Durchgänge
Dirk wird Hessenmeister
(ein Erlebnis-Bericht)
Die Iwwefliejer nutzten das gute Wetter in diesem Jahr für einen Vereinsausflug zur Hessischen, die wieder traditionell über Himmelfahrt an der Emberger-Alm stattfand.
Insgesamt waren 7 Piloten aus unseren Reihen (sowie „Begleitpersonal“) mit von der Partie – so viele wie schon lange nicht mehr!
Bei den Flexis hatten sich Michel, Moritz und Ogges angemeldet und bei den Starren Schorsch und Dirk. Hansi und Muffi waren außer Konkurrenz dabei und nutzten das traumhafte Wetter für persönliche Höhenflüge.
Der erste Durchgang war noch etwas durch einen stärkeren Nord-Wind beeinträchtigt, sodass es bei einem bekannten „Ritsch-Ratsch“ im Drautal blieb: die Starren flogen immerhin 94 Kilometer. Den Flexis wurde die letzte Wende erlassen und es blieben 69 Kilometer. Michel und Dirk landeten im Ziel.
Der Wetterbericht für den zweiten Tag ließ auf Großes hoffen… Die Tasksetter enttäuschten nicht und schickten die Starren zunächst nach Westen bis an die italienische Grenze (Toblacher Pfannhorn), die Flexis nur unwesentlich kürzer bis Sillian und dann anschließend musste noch, übers Ziel hinaus, die Windische-Höhe vor Zielankunft umrundet werden! Für die Starren knackige 188 Km und für die Flexis 158 Km Race!
Ich bin wieder früh gestartet und hatte zum Beginn des Tasks eine optimale Ausgangsposition: in ca. 3.100 MSL an der Wolkenbasis über der Alm! So konnte ich bis zum Zietenkopf fast ohne Kreis durchrauschen. Dort erwischte ich einen guten Lift, der mich wieder auf über 3.000 Meter brachte und mich dazu verleitete direkt über das Lienzer Becken zum Hochsteinhaus zu fliegen und nicht -wie üblich- den sicheren Umweg übers Zettersfeld zu nehmen. Die Rechnung ging auf! Ich kam zwar am Hochstein unter Grad an, da jedoch ein einsamer Gleitschirmflieger einen Bart markierte konnte ich wieder direkt aufdrehen und die nächsten gut 30 Kilometer zur ersten Wende gingen flott. Auf dem Rückweg kamen mir dann die ersten Verfolger entgegen und ich wusste, bisher lag ich gut im Rennen! Kurz vor Sillian konnte ich auf 3.550 Meter aufdrehen und entschied mich die direkte Linie zur nächsten Wende in über 80 km Entfernung zu fliegen: südlich an den Lienzer Dolomiten vorbei und über das (unlandbare) Lesachtal in die Gailtaler Berge. Mit stattlicher Höhe, einem anfangs noch etwas verhaltenem Flugstil und auskurbeln der kräftigen Thermiken, hatte ich eine gute Spur gefunden und prügelte immer frecher, teils unter Grad, bis zur nächsten Wende. An der Windischen drehte ich dann ein letztes Mal soweit auf, dass es für einen sicheren Endanflug ausreichte. Als ich knapp 3,5 Stunden nach Race-Start am Fliegercamp landete rechnete noch keiner mit Zieleinflügen. Hansi begrüßte mich mit einem kühlen Landebier und bestätigte meine Hoffnung: ich sei wohl der Erste! Die Freude über diesen genialen Flug steigerte sich noch fast eine halbe Stunde lang, bevor die nächsten ins Ziel flogen! (mein Flug auf der DVH XC-Seite )
Als dritten Task gab es noch eine anspruchsvolle Strecke zu absolvieren: zunächst zum Zettersfeld, dann zurück zum Goldeck und vor Zieleinflug mussten die Starren noch das Schloss Stein umrunden – auch knackige 123 Kilometer! Nach dem Husarenritt vom Vortag war ich hochmotiviert und bis zum Zettersfeld flog ich auch wieder ganz vorne mit. Am Anna-Schutzhaus kam ich dann jedoch sehr tief an, musste lange basteln um mich zusammen mit Schorsch schließlich dort wieder auszugraben. Nach dem Goldeck blieb ich auf der Südseite des Drautals, womit ich kurz vor dem Schloß Stein wieder so tief war, dass ich nach einer Landewiese Ausschau hielt. Eine rettende Thermik im allerletzten Moment beförderte mich wieder an die Basis und somit ins Ziel!
…die „Neider“ des Vortages begrüßten mich mit Landebier im Ziel und mit der Bemerkung „sie hätten ihr Erstes schon getrunken“ – na prima! Heute alles verbummelt, was ich gestern gut gemacht hatte!?
Schon vor der Siegerehrung am Abend löste ein Anruf aus dem Odenwald die Anspannung: unser „Ehrenschlepper“ Peter hatte Zuhause übers Internet schon die Ergebnisse ausfindig gemacht und gratulierte mir zum Titel!
Leider mussten die meisten direkt nach der Siegerehrung die Heimreise antreten, da sie montags wieder Zuhause auf der Matte stehen mussten…
Insgesamt war’s wieder ein toller Event, bei dem jeder etwas mitnehmen konnte:
Tolles Wetter … der gemeinsame Sprung in den Badesee … der wohlverdiente „Apperole-Sprizze“… die beeindruckenden Flüge, die jeder für sich verbuchen konnte (unser Junior-Pilot Moritz machte in diesem Wettbewerb seinen bisher längsten Flug [schaust du hier] und kommentierte „Mein bislang längster, höchster und weitester Flug!Es ging bis auf 4100m hoch!!“) … Utes Geburtstagsfeier beim Tschabitscher
…um nur einige Highlights der gemeinsam verbrachten Tage zu nennen!
Fast alle Bilder in diesem Bericht sind von der Seite des HLB http://gleitfliegen.hlb-info.de wo Ihr auch noch weitere Infos findet)
Und last – not least: Unserer Nachwuchspilotin und „Vereinskonditorin“ Maya ein dickes Dankeschön für die tollste Siegertorte überhaupt, die es bei der heimischen Meisterfeier gab!!!
Viele Grüße
Dirk